Unser „Treffen am runden Tisch” richtet sich an von Armut Betroffene und Interessierte in Hannover. Bei diesen Treffen findet ein offener Gedanken- und Ideenaustausch statt. Ziele sind u. a., konkrete Ideen und Umsetzungen zu entwickeln, die das Leben der Betroffenen verbessern und/oder Missstände aufdecken und öffentlich machen.
Konzept Runder Tisch
in den Tagesaufenthalten
Der Runde Tisch (künftig RT) als Forum für wohnungslose Menschen möchte als Gruppe Gesprächsrunden in den einschlägigen Tagesaufenthalten für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen initiieren und durchführen. Auf diesem Wege sollen Nutzer*innen der Einrichtungen niedrigschwellig die Möglichkeit haben sich konstruktiv auszutauschen, ihrer Stimme Geltung zu verleihen und – ggf. im Sinne einer selbstbestimmten Partizipation – sich das Format anzueignen und weiterzuentwickeln.
Geplant sind rund zweieinhalbstündige Gesprächsrunden zu ausgewählten Themen, die die Nutzer*innen der Tagesaufenthalte betreffen und interessieren. Das Thema für die jeweils erste Runde in den Tagesaufenthalten sollen die Tagesaufenthalte selbst sein und eventuelle Bedarfe der Nutzer*innen ermittelt werden.
Weitere Themen sollen mit den Teilnehmer*innen in den Runden gefunden und gesammelt werden, ein Themenspeicher angelegt werden und die Themen gemeinsam nach Wichtigkeit geordnet werden.
Fachkräfte der Einrichtungen sind herzlich eingeladen ebenfalls teilzunehmen, so dass ein konstruktiver Austausch auf Augenhöhe in Gang gesetzt werden kann.
Ziele
Die Nutzer*innen der Einrichtungen werden die Möglichkeit haben, sich selbst über ihre Belange auseinanderzusetzen und ggf. Einfluss hierauf zu gewinnen. Selbstorganisation und Partizipation werden durch die Veranstaltungen gelernt und gelebt.
Die Veranstaltungen werden durch Teilnehmer*innen des RT organisiert, moderiert und evaluiert, bzw. auf der Internetpräsenz armutstinkt.de veröffentlicht. Der RT bleibt ausdrücklich für weitere Interessent*innen offen, so dass auch weitere Menschen die Möglichkeit haben die nötigen Kompetenzen zur Selbstorganisation zu erwerben und einzuüben.
Die jeweiligen Adressat*innen der gesetzten Themen haben die Möglichkeit direkt mit Betroffenen gleichberechtigt ins Gespräch zu kommen und ggf. gemeinsam neue Lösungsansätze zu entwickeln.
Was wir brauchen
Wir brauchen einmal im Monat den Zugang zu einem Tagesaufenthalt möglichst außerhalb der regulären Öffnungszeiten, idealerweise direkt im Anschluss an das normale Tagesgeschäft. Zudem benötigen wir die Möglichkeit die Veranstaltungen im Vorfeld durch Aushänge, Flyer und direkte Ansprache der Nutzer*innen zu bewerben. Für die Veranstaltung selbst benötigen wir neben den Räumlichkeiten „Moderationswerkzeug“ wie Flipchart, Pinnwand, Moderationskoffer. Die Dauer der Veranstaltung wird insgesamt mit 2,5h veranschlagt, um ausreichend Raum für den Austausch zu gewährleisten.
Was wir erwarten
Wir rechnen neben den Teilnehmer*innen des RT zunächst mit 5-10 Diskutant*innen. Bei erfolgreichem Verlauf sehen wir in Perspektive ein Steigerungspotential ums Doppelte. Die Mobilisierung der Nutzer*innen erscheint uns gleichzeitig auch als größter Stolperstein bei der Realisierung. Die alltäglichen Erfahrungen von Betroffenen und auch die Erfahrungen aus dem RT zeigen uns, dass es keineswegs trivial ist, Menschen in schwierigen Lebeslagen bzw. Notlagen zu motivieren, sich über die alltäglichen Bewältigungsaufgaben hinaus zu engagieren. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an.